Mikrobiologisches Experimentieren der 11U2 am Virchow-Zentrum

Am 30.05. und am 06.06.16 hatte unsere Klasse 11U2 aus dem neuen Gesundheits-Zweig an der FOS/BOS Würzburg als erste Klasse die Möglichkeit, am Virchow-Zentrum der Universitätsklinik Würzburg in einem Schülerlabor die Arbeit mit echten Bakterienkulturen kennenzulernen und eigene kleine Experimente durchzuführen.

Am ersten Tag gab es eine kleine Einführung von Frau Weichbrodt zur Arbeit des Virchow-Zentrums im Allgemeinen und zu Eigenschaften von Bakterien im Speziellen. Auch eine Sicherheitsbelehrung stand auf dem Plan, da ohne die richtige Schutzkleidung niemand in einem Labor arbeiten und sich dort aufhalten darf. Am Vormittag wurden die benötigten Agar-Platten gegossen, um sie am Nachmittag mit verschiedenen Verfahren und in Verdünnungsreihen mit Bakterien zu beimpfen. Hierbei war insbesondere auf eine sterile Arbeitsweise zu achten. Zudem konnten die Schüler/innen Gegenstände auf ihre mikrobiellen Verunreinigungen untersuchen, indem sie Abklatschproben nahmen. Wo wachsen die meisten Bakterien? An der WC-Türklinke, auf dem Schlüssel oder gar auf dem Handy?

Bei unseren zweiten Besuch am Virchow-Zentrum wurden die Ergebnisse gesichtet und ausgewertet. Wir konnten feststellen, dass so einiges an Bakterien gewachsen war. Die Ergebnisse waren teilweise jedoch auch sehr unerwartet, wie zum Beispiel anhand einer Münze festzustellen war. Hier waren keine Bakterien sichtbar geworden, folglich wurde viel über die möglichen Ursachen diskutiert. Sind die Fehler in der Durchführung zu suchen oder  liegt es an der Beschaffenheit des Materials der Münze?

Zusätzlich informierte Frau Prof. Dr. Kisker in einem Vortrag über das Thema Antibiotikaresistenz und gab einen Einblick in ihre Forschungsarbeit an neuen Antibiotika-Wirkstoffen zum Beispiel gegen Staphylococcus aureus und Yersinia pestis. Von diesen multiresistenten Keimen hatten die Schüler/innen schon im Unterricht gehört. Es ist erschreckend, dass es für einige dieser Erreger wie MRSA (multiresistenter Keim, der insb. in Krankenhäusern ein Problem darstellt) bisher nur ein einziges Medikament (Vancomycin) gibt und die Forschung für einen Wirkstoff mindestens 10 Jahre dauert.

Diese beiden Experimentiertage waren sehr lehrreich und spannend. Wir danken dem Rudolf-Virchow-Zentrum und der Universitätsklinik Würzburg – unserem neuen Kooperationspartner – dafür, dass sie uns diesen einmaligen Einblick in die Mikrobiologie ermöglicht haben.

Judith Hößl und Elke Sklarczyk

Auswertung_Virchow1-11U2 GruppenfotoVirchow1-11U2 Arbeitsfoto_Virchow1-11U2