Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Das Projekt

schule_ohne_rassismus-svg„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein Projekt des Vereins Aktion Courage e.V und wurde in Deutschland im Juni 1995 ins Leben gerufen. Es ist das größte Schulnetzwerk in Deutschland, an dem mittlerweile ca. 1900 Schulen und andere Bildungseinrichtungen mit rund 1 Millionen SchülerInnen beteiligt sind.

Zweck des gemeinnützigen Vereins ist laut § 3 der Satzung: „die Förderung der Zusammenarbeit und Verständigung zwischen Angehörigen verschiedener Nationen in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa, die Beseitigung von Fluchtursachen, die Überwindung von Intoleranz und Hass und die Lösung sozialer Konflikte durch friedenspolitische Bildungsarbeit. In diesem Sinne soll besonders die Jugend gefördert werden.

Das Projekt orientiert sich dabei an der 2009 auch in Deutschland in Kraft getretenen Grundrechte-Charta der Europäischen Union. Dort heißt es: „Diskriminierungen, insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse [sic!], der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung, sind verboten.“

Ziel des Projektes ist es, den Alltag an Schulen so zu verändern, dass dieser von einem Klima der gegenseitigen Achtung und der Anerkennung individueller Eigenheiten geprägt ist, gepaart mit der gemeinsamen Suche nach verbindenden Normen. Der Arbeit im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ liegt die Auseinandersetzung mit „Ideologien der Ungleichwertigkeit“ zu Grunde.

Hinter dem Begriff „Ideologien der Ungleichwertigkeit“ steckt die Ausgangsüberlegung, dass scheinbar unterschiedliche Phänomene wie Rassismus, Antisemitismus, Homophobie, Rechtsextremismus, Islamismus, bei aller Unterschiedlichkeit im Detail eines gemeinsam haben: Sie unterscheiden Menschen nach einem oder mehreren Merkmalen, hierarchisieren sie und leiten daraus Legitimationen für Diskriminierungen ab.

 

Voraussetzungen

Jede Schule, die sich im Rahmen des Projekts engagieren möchte, verpflichtet sich, sich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe der Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden. Zu diesem Zwecke muss jede Schule jährlich mindestens eine Aktion zum Thema Diskriminierung durchführen. Die Wahl der konkreten Aktion obliegt der Schule. Beispielsweise sind Aktionswochen, Thementage, Solidaritätsbekundungen, Flashmobs, Ausstellungseröffnungen und viele andere kreative Aktivitäten denkbar.

 

Patenschaft

Jede Courage-Schule muss mindestens eine Patin oder einen Paten benennen. Häufig handelt es sich bei diesen um Personen aus den Bereichen Kunst, Politik, Medien oder Sport. Indem sich die Paten öffentlich für das Anliegen einsetzen, werden die SchülerInnen nicht nur am Tag der Titelübergabe, sondern dauerhaft in ihrem Engagement unterstützt.

 

Die Umsetzung an der Staatlichen Beruflichen Oberschule Würzburg

Im Zuge der vielen Flüchtlinge, die uns erreichen, ist es uns ein großes Anliegen, Vorurteile auszuräumen und ein wenig dazu beizutragen, die jungen Menschen aus ganz unterschiedlichen Nationen erfolgreich zu integrieren. Daher haben sich unsere Schüler dazu bereit erklärt, den Schülern der BAF-Klassen (Berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge) der Franz-Oberthür-Schule ehrenamtlich Nachhilfe zu geben, um vor allem die Deutschkenntnisse zu verbessern. Die Organisation geht dabei von einem Mädchen aus der 13. Klasse aus, die schon im ersten Anlauf sehr viele Interessierte gefunden hat, die daran teilnehmen wollen. Zum Halbjahr (Februar 2016) werden auch wir eine Klasse mit Flüchtlingen und Asylbewerbern unterrichten, weshalb wir dann direkt vor Ort agieren können.

Daneben ist es uns wichtig, eine „Kultur des Hinsehens“ zu etablieren, um den Jugendlichen zu verdeutlichen, dass Diskriminierungen jeder Art bei uns nicht geduldet werden und das Bewusstsein dafür zu schärfen, wann eine Ausgrenzung stattfindet und die Schüler dazu zu bewegen, aktiv dagegen vorzugehen.

 

Unsere Erwartungen an einen Paten

Der Pate muss am Tag der Titelübergabe anwesend sein, weshalb der Termin natürlich auch mit ihm abgestimmt wird.

Er soll auch hinter dem Projekt stehen und daran interessiert sein, Toleranz zu fördern und Diskriminierungen und Ausgrenzungen zu verhindern.

Dabei steht es ihm grundsätzlich frei, wie sehr er sich einbringen möchte. Die Organisation und Durchführung zusätzlicher Aktionen liegt generell im Aufgabenbereich unserer Schule. Der Pate kann hierfür aber gerne eigene Anregungen beisteuern und uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wir haben uns füsor_ergebnisr einen Sportverein entschieden, da hier auch Fairness und das friedliche Miteinander unterschiedlicher Menschen wichtig sind und vor allem junge Leute angesprochen werden. Deshalb wird dadurch der Grundgedanke des Projekts wirksam nach außen transportiert, was uns ein großes Anliegen ist.

Wir werden den Paten auf dem Laufenden halten, welche weiteren Aktionen / Projekte an unserer Schule geplant sind, um zu verhindern, dass er mit seinem Namen für etwas eintritt, hinter dem er nicht steht.

 

Wir hoffen auf eine Zusage und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!

Stefanie Lämmle, Jasmin Röder und Sandra Schmid

(Koordinatorinnen des Projekts Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage der Staatlichen Fach- und Berufsoberschule Würzburg)