Am 20.04.2016 unternahm die Klasse 11S1 unter der Aufsicht ihrer Lehrerin Frau Speckert einen Ausflug zur Jugendhilfe Creglingen.
Der Bundesverband Jugendhilfe Land e. V. wurde 1950 ins Leben gerufen, da es nach dem Zweiten Weltkrieg viele Jugendliche gab, die heimatlos und ohne Perspektive waren. Heutzutage spielt die grundlegende Erziehungsarbeit jedoch eine größere Rolle und ist auch nicht nur deutschen Jugendlichen vorbehalten. So ist der Standort in der St. Benedikt Straße in Würzburg, den die Klasse 11S1 besuchen durfte, für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge eingerichtet worden. Den Bewohnern wird dort ein relativ normaler Alltag ermöglicht.
Bereits im Unterricht hatte die Klasse der FOS/BOS Würzburg viele Fragen gesammelt, die sich sowohl auf die Herkunft und Vorgeschichte der einzelnen Flüchtlinge, als auch auf den Ablauf von der Einreise bis zur Aufenthaltsgenehmigung beziehen. Zudem stellten wir Fragen zur Problematik, eine geeignete Schule zu finden. Diese Fragen wurden vom Betreuer ausführlich beantwortet und diskutiert.
Am Morgen wurde die Klasse vom zuständigen Jugendbetreuer Herrn Schnitter in Empfang genommen, welcher sie sogleich durch die Räumlichkeiten führte. Ursprünglich war das Gebäude der Jugendhilfe Teil eines Klosters. Heute ist es zwar noch im Besitz der Kirche, darf jedoch für die Zwecke der Jugendhilfe genutzt werden.
Es wird viel Wert darauf gelegt, dass die Flüchtlinge so früh wie möglich in Kontakt mit deutschen Jugendlichen kommen, um neue Freundschaften zu knüpfen und die deutsche Kultur besser kennen zu lernen. Aus diesem Grund werden verschieden Workshops in Partnerschaft mit dem Siebold-Gymnasium veranstaltet, in welchen diese Bekanntschaften zustande kommen.
Oftmals ist es für die Betreuer schwer, eine geeignete Schule für die Jugendlichen zu finden, da sie in ihrem Land nicht die Möglichkeit hatten, eine Schule zu besuchen. Aus diesem Grund wurden in Würzburg in verschiedenen Schulen, so auch in der Franz-Oberthür-Schule, sogenannte BAF-Klassen eingeführt, in denen oftmals bei den Grundlagen angefangen werden muss, um für alle eine gleiche Basis zu schaffen und um alle individuell betreuen zu können.
Abschließend bedankte sich der Jugendhelfer für das gezeigte Interesse der Klasse. Oftmals ist das Wort „Flüchtling“ negativ behaftet und sorgt so für Missverständnisse, Vorurteile und falsche Vorsicht, was durch Aufklärungsarbeit und Offenheit auf beiden Seiten beseitigt werden kann.
Susanne Beck, 11 S1