Am 26. November 2015 besuchten wir, die Klasse 11S4, im Rahmen der fachpraktischen Ausbildung zusammen mit Frau Speckert das Theater Augenblick der Mainfränkischen Werkstätten. Dort schauten wir uns gemeinsam das Stück „Himmel, Hölle und die Lust am Leben“ an. Die Besonderheiten des Theaters liegen darin, dass die Stücke zum einen von acht Personen mit geistiger Behinderung aufgeführt werden. Außerdem basieren sie auf den Ideen und Vorstellungen der Schauspieler und entstehen aus vielen improvisierten Szenen.
In der humorvollen und tiefsinnigen Komödie befassen sich die Schauspieler mit dem Kontrast „der Wunsch am Leben“ und der „Abtreibung“. Zu Beginn des Stücks wird das Leben des Menschen in Form einer Uhr dargestellt. Immer wieder werden neue Uhren aufgehängt und alte Uhren abgehängt und weggeworfen. Auch als der kleine Tim zur Welt kommt, wird für das neue Leben wieder eine Uhr aufgehängt, allerdings nehmen die Menschen Einfluss und somit überhaupt die Chance zu leben – Tim soll abgetrieben werden. Als er dann im Himmel ankommt und seinen Wunsch „leben zu können“ äußert, nimmt Petrus ihn nicht ernst, da er sich um wichtigere Dinge kümmern muss als ihm zu helfen. Traurig verlässt der ungeborene Tim den Himmel und landet bei Mozart und Bach, die gerade neue Sänger für den Himmelschor suchen. Diese schicken ihn allerdings auch gleich wieder weg. Traurig landet er schließlich in der Hölle, wo ihn der Teufel sofort wieder vertreiben möchte. Doch diesmal bleibt Tim hartnäckig bis der Teufel ihm hilft, um in der Hölle wieder Ruhe zu haben. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, um Tim sein Leben zurückzugeben. Als sie wieder im Himmel ankommen, sucht der Teufel die weggeworfene Uhr von Tim und hängt sie wieder auf, damit sein Wunsch leben zu können erfüllt wird. In der letzten Szene wird gezeigt, wie Tim sich letztendlich doch noch auf seine Geburt vorbereiten kann und leben darf.
Das Stück hat uns sehr gut gefallen. Alle konnten sehen, wie aufwendig und arbeits-intensiv die zweijährige Vorbereitung dafür war. Die Darsteller hatten große Freude beim Spielen und strahlten diese auch aus. Jede Rolle war auf ihre eigene Art besonders und wichtig, um das Stück vollständig zu machen. Man konnte erkennen, dass es für sie mehr ist als nur ein Hobby. Durch die Einnahmen aus Eintritt und Spenden kann den Schauspielern eine kleine Gage ausgezahlt werden.
Anhand des Theater Augenblicks kann man erkennen, dass auch Menschen mit Einschränkungen ihre Träume verwirklichen können und besondere Talente haben. Dort können die Schauspieler zeigen, was in ihnen steckt und welche Fähigkeiten sie besitzen.
Christina Schlelein 11S4