Wo heute unser bzw. das Schulgebäude der Franz-Oberthür-Schule steht, befand sich einst ein Ort des Unrechts und der Gewalt. Von 1942 bis 1945 bestand dort ein Notgefängnis der Gestapo, welches als Strafanstalt für Untersuchungshäftlinge und als Arbeitslager für Häftlinge im Arbeitseinsatz für die Stadt Würzburg diente. Die Inhaftierten wurden hier unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten, misshandelt und gefoltert. Viele der Gefangenen wurden von den Nazis in die Konzentrationslager verschleppt und schließlich ermordet. Ihnen zum Gedenken wurden am Anfang April an der Ecke Friesstraße/Zwerchgraben 21 sogenannte Stolpersteine verlegt, welche in den Boden des Gehwegs eingelassen für jedermann ein sichtbares Andenken darstellen. Für zwei dieser Stolpersteine übernahm unsere Schule die Patenschaften.
Dafür war im Vorfeld der Verlegung durch die engagierten Schülersprecherinnen der SMV Leonie Matthias und Anna Winkler Geld in den einzelnen Klassen gesammelt worden. Auch die Lehrkräfte trugen ihren Teil bei und spendeten bereitwillig. Letztlich konnte neben dem Geld für die Übernahme der Patenschaften noch eine zusätzliche Spende von € 200 an den Verein Würzburger Stolpersteine überwiesen werden. An der feierlichen Verlegung der Stolpersteine am Morgen des 5. April nahmen neben Oberbürgermeister Schuchardt, Unikanzler Dr. Klug und dem stellvertretendem polnischen Botschafter Stycek auch Schüler des Grünewald-Gymnasiums und der Goethe-Mittelschule teil. Die Schülersprecher*innen unserer Schule vertraten im Beisein der Schulleitung und einigen Lehrkräften unsere FOS/BOS Schulfamilie. Unter der Leitung von Sébastien Schmitt rundete die fantastische Schulband mit Lola Kalthoff und Felix Seidel die Veranstaltung, bei der auch die Biographien der 21 Opfer vorgetragen worden waren, musikalisch ab.
StR i. BV Thomas Plein; komm. Fachbetreuer Geschichte/Sozialkunde