„Wie Würzburg hätte werden können“ – Heiner Reitberger

Am 16. März jährte sich der Jahrestag der Bombardierung Würzburgs zum 80. Mal. Damals zerstörten Bomben der Royal Air Force das Stadtgebiet zu über 85 Prozent. Schätzungen zufolge verloren ca. 4.000 Menschen bei dem Angriff und dem dadurch ausgelösten Feuersturm ihr Leben. Was blieben, waren zahlreiche ausgebrannte Ruinen.

Doch erst in den Folgejahren, als die Stadt wiederaufgebaut wurde und die alten Fassaden dem Stil der 50er Jahre Platz machen mussten, verlor sie vielerorts ihr historisches Gesicht: „Impressionen aus der Zeit, da das zertrümmerte Würzburg noch Wirklichkeit war, und das geplante noch nicht.“ – Mit diesen Worten beschrieb der Würzburger Fotograf Heiner Reitberger die Motive, die er im „Zwischen-Würzburg“ der 1950er und frühen 1960er Jahre aufnahm und denen sich die Ausstellung „Verlorene Schönheiten“ im Foyer des Mozart-Areals widmet.

Dort erlebten wir, die 11G4, beeindruckende Fotografien, die uns das Ausmaß der Zerstörung, den pragmatischen Umgang mit der historischen Bausubstanz im Rahmen des Wiederaufbaus, aber auch den Lebenswillen und Fortschrittsglauben der Würzburgerinnen und Würzburger nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor Augen führten.

StRin Maria Zeisner