Exkursion nach Frankfurt

Es ist nebelig, dunkel und kalt als wir, die Schüler und Schülerinnen der 13. Klasse, uns am 10. Dezember 2015 am Zwerchgraben treffen. Es ist mitten in der Nacht, sieben Uhr, und wir fragen uns verzweifelt “Warum stehen wir um diese Zeit schon vor dem Schulhaus!?”. Als die Sonne allmählich aufgeht, wir im beheizten Doppeldeckerbus sitzen und die bereits weihnachtlich geschmückten Häuser an uns vorbeiziehen sehen, fällt uns wieder ein, dass wir auf dem Weg nach Frankfurt sind.Dort besuchen wir das Goethe-Haus sowie die Schirn Kunsthalle! Die Vorfreude darauf ist vorerst Grund genug (oder auch die Tatsache, dass es danach zu Primark geht), die Müdigkeit zu überwinden und gute Laune zu haben. Als wir ankommen, geht es für die ersten Gruppen gleich ins Goethe – Haus, wo uns Frau Babett Frank, Stockwerk für Stockwerk durch das Elternhaus führt. Dies ist ebenfalls Goethes Geburtsort. Auf der zweiten und dritten Etage, lassen sich eine eindrucksvolle Bibliothek sowie das alte Puppentheater Goethes betrachten. Wir erfahren, dass er hier seine bekanntesten Werke, wie “Die Leiden des jungen Werther” oder “Götz von Berlichingen” verfasst hat. Viel interessanter für uns ist, dass Goethe bereits hier an seinem Lebenswerk “Faust” arbeitet. Das Werk Goethes, auf welches wir nach den Ferien näher eingehen. Welche Merkmale unterscheiden die einzelnen Fassungen voneinander? Welche Charaktere oder Handlungsstränge in Faust lassen einen Zusammenhang mit Erfahrungen Goethes und Einflüssen seiner Umwelt vermuten? All diese Fragen werden von Frau Frank ausführlich beantwortet und wir verlassen das Museum mit einem gelungenen ersten Eindruck von Goethes “Faust”. Nach einer Mittagspause, in der wir uns eine Meinung über Frankfurter Cafès und Restaurants bilden, geht es weiter mit einer Führung durch die Ausstellung “Hello I love you”. “Diesen Titel wählte der Künstler, weil er für seine Kunst geliebt werden möchte” erklärt uns die Kuratorin. Daniel Richter (52) hat rund 30 seiner Werke ausgesucht, welche in Frankfurt ausgestellt werden. Die Bilder sind in zwei aneinandergrenzenden Räumen ausgestellt, absichtlich, denn seine Werke lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Einerseits sind Landkarten sehr abstrakt dargestellt, andererseits dienen erotische Fotografien als Grundlage für ebenfalls sehr abstrakte figürliche Abbildungen. Die Eindrücke meiner Mitschüler sind sehr vielfältig. Einige sind fasziniert und interessiert, andere verstört und angeekelt. Das Bild “Die ungeilen Jünger” sorgt beispielsweise für Diskussion. Der Rest der Gruppe fühlt sich bestens unterhalten. Wie wir erfahren, amüsiert sich Daniel Richter ebenfalls über die Reaktionen der Besucher. Zusammengefasst lassen die Ölgemälde Daniel Richters viel Interpretationsspielraum. So haben wir auf der Rückfahrt reichlich Gesprächsstoff.
Christina Warmann, 13SW
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