PCR-Tests sind uns durch die Corona-Pandemie ein bekannter Begriff. Wie eine solche PCR (= polymerase chain reaction) funktioniert haben die SchülerInnen der 12. Klasse Gesundheitszweig in diesem Schuljahr im Rahmen des Biologieunterrichts theoretisch bereits erfahren. Diese trockene Theorie wurde nun am Rudolf-Virchow-Zentrum der Universität Würzburg in die Praxis umgesetzt. Die SchülerInnen erhielten zunächst einige Informationen zu den dortigen Forschungsbereichen sowie Möglichkeiten der Ausbildung und Studienrichtungen im biologischen Bereich. Anschließend galt es einen fiktiven Mord aufzuklären, welcher sich am Morgen vor der Ankunft der SchülerInnen bereits ereignete. Da der Täter glücklicherweise ein Haar am Tatort zurücklies, war es an den SchülerInnen ihr theoretisches Wissen praktisch unter Beweis zu stellen und bei der Aufklärung des Mordes mitzuhelfen.

 

Ausgestattet mit Laborkitteln und Schutzhandschuhen erhielten die SchülerInnen von Studenten und Studentinnen der Biochemie eine Einführung in die Funktionsweise von Mikroliterpipetten – der Umgang mit solch geringen Mengen muss schließlich geübt werden, bevor es an die anstrengende, aber auch sehr spaßige, Laborarbeit geht. Anschließend konnten die benötigten Substanzen für die Polymerasekettenreaktion (DNA-Nukleotide, Primer, DNA der vier Tatverdächtigen, Puffer und Taq-Polymerase) pipettiert und anschließend für eine Stunde in den Thermocycler gegeben werden. Die Wartezeit wurde gefüllt mit lebhaften Diskussionen rund um das Themenfeld der Gentechnik – vom Nutzen und Risiko für die Lebensproduktion, über Verwandtschaftsforschung, Kriminalistik und Diagnose von genetischen Krankheiten. Nach der Polymerasekettenreaktion mussten die DNA-Fragmente natürlich mittels Gelelektrophorese aufgetrennt werden. Hierbei war eine ruhige Hand gefragt, wie jede(r) SchülerIn durch das Befüllen einer Geltasche des Agarose-Gels selbst herausfinden konnte. Am Ende bestätigte sich der Verdacht – der Täter war der Exfreund des Opfers!

 

StRin Monika Oster-Brandt