Ausflug ins Lehr-Lern-Labor der Biologie-Didaktik der Universität Würzburg

Das Seminar „Ich sehe was, was du nicht siehst“ der Fächer Biologie und Chemie besuchte die Biologie Didaktik am Campus Hubland Nord. Hier durften die Schüler einen Kurstag zum Thema Heilkräuter besuchen, der im Lehr-Lern-Labor (LLL) stattfand. Zusammen mit zwei Angestellten der Didaktik und zwei Studenten verbrachte das Seminar den Tag im Labor. Zur Einführung hielt Herr Hofmann eine Präsentation über pharmazeutische Biologie, wobei er unter anderem über sekundäre Pflanzenstoffe (z.B. ätherische Öle) und deren Nutzen und Wirkung informierte. Im Anschluss wurden die Schüler in vier Gruppen eingeteilt und bearbeiteten nach einer Sicherheitseinweisung zusammen mit jeweils einem Experten der Biologie Didaktik folgende vier Stationen.

Station A beschäftigte sich vor allem mit der Mikroskopie. Jedem Seminarist stand ein Mikroskop zur Verfügung, mit dem bis zu 400-fache Vergrößerungen möglich sind. Damit sollte herausgefunden werden, wo sich das ätherische Öl im Drüsenhaar einer Duftpelargonie befindet. Dafür wurde der Querschnitt des Stängels unter dem Mikroskop betrachtet. Das Drüsenhaar lagert sein ätherisches Öl in der kugelförmigen Spitze.

Station B beschäftigte sich damit, wie ätherische Öle aus Heilpflanzen extrahiert werden können. Dazu wurde Rucola mit etwas Wasser zu einem Blattextrakt verarbeitet, welches anschließend in einen Rundkolben gegeben wurde. Danach wurde eine Wasserdampfdestillation durchgeführt. Im letzten Schritt wurde das Destillat in einen Schütteltrichter überführt, worin sich nach Zugabe von Diethylether zwei Phasen bildeten. Das ätherische Öl befand sich nun in der Phase, die unpolar ist und konnte leicht von den anderen Stoffen getrennt werden.

Das Thema in Station C war der Nachweis der bakteriziden Wirkung einer Heilpflanze. Hierfür wurde eine Petrischale mit E. coli Bakterien kultiviert und ein Papierstückchen, das in Senföl getunkt wurde, auf den Agar gelegt. Die Schale wurde verschlossen und für zwei Tage im Brutschrakt bebrütet. Hat sich danach ein Hof um das Papierstückchen gebildet, ist die antibakterielle Wirkung von Senföl nachgewiesen.

Die letzte Station D beschäftigte sich mit anderen Inhaltsstoffen einer Heilpflanze – vor allem mit Farbstoffen. In einem Versuch wurde der Farbstoff Chlorophyll aus einer Pflanze extrahiert. Anschließend sollten die Blattfarbstoffe mit Hilfe einer Dünnschichtchromatographie (DC) aufgetrennt werden. Dabei wurde das zu trennende Gemisch tröpfchenweise entlang einer Bleistiftlinie auf einem mit Kieselgel beschichtetem Plastikplättchen aufgetragen. Das Plättchen wurde anschließend in eine DC-Kammer gestellt, in der ein Fließmittel enthalten ist. Dieses ziehte sich durch das ganze Plättchen und nahm dabei die verschiedenen Farbstoffe, je nach deren Polarität, unterschiedlich weit mit.

Der Tag im Lehr-Lern-Labor war für viele Schüler sicherlich eine gute Gelegenheit, um sich mit dem Arbeiten im Labor und der Durchführung von Nachweisen etc. vertraut zu machen.

Nils Rügemer (13ST)